Wenn ein Nobelpreisträger die Welt (der Quanten) erklärt ...

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Wer von Quantenphysik spricht, der spricht auch von Schrödinger, von Nils Bohr und von Einstein. "Schrödingers Katze" ist inzwischen selbst in weiten Teilen der "nicht physikalisch bewanderten" Bevölkerung ein Begriff. Seit den frühen 30er Jahren versuchen Wissenschaftler die letzten Rätsel um die wichtigsten Naturgesetze zu lösen und dringen dabei in Bereiche vor, die uns "Normalsterblichen" gerne mal Knoten in den Denkapparat zaubern. So bei mir geschehen beim Vortrag des letztjährigen Nobelpreisträgers Anton Zeilinger.

 

Der seinen Vortrag im Grunde damit begann, uns unser Wissen über die Geometrie auszutreiben! 360 Grad sind 360 Grad? Falsch - jedenfalls in der Welt der kleinsten Teilchen - denn ein Neutron muss sich zweimal um sich selbst drehen, um wieder "bei sich selbst anzukommen" und "das gleiche Gesicht zu zeigen". "Vergessen Sie alles nach "guten Morgen" !" also? Irgendwie schon - da ich aber gut darin bin, Dinge, die ich nicht verstehe - und somit auch nicht in richtig oder falsch einteilen kann, einfach zu akzeptieren, schmiß mich diese Aussage noch nicht ganz aus der Bahn. "Das ist dann eben so!" ist übrigens nicht nur im Umgang mit der Quantenphysik sondern auch im Umgang mit dem Leben als solches eine gute Einstellung. Denn das Leben unterliegt der Quantenphysik - und ist somit zumindest in Teilen eine ständige Aneinanderreihung unlogischer, widersprüchlicher und vor allem unerklärbarer Umstände! Und weder die Zeit vor der Geburt noch der Tod sind abschließend erforscht - das an dieser Stelle nur einmal als "Sidestep" zu Zeilingers Ausführungen. 

 

Bereits die zweite Ausführung Zeilingers - der Einstieg in die Quantenverschränkung - brachte das Kind in mir zum Vorschein. Zwei Würfel, die sich an unterschiedlichen Stellen im Universum befinden und deren Würfelergebnis zufällig ist zeigen dennoch immer genau das gleiche Ergebnis - ohne in irgendeiner erkennbaren Stelle miteinander in Verbindung zu stehen. Meine Phantasie schlug Purzelbäume! Könnte das - im Großen gesehen - dann bedeuten, dass es irgendwo in diesem Universum einen Doppelgänger von mir geben könnte? Und zwar einen, der nicht nur genau aussieht wie ich sondern der auch im genau gleichen Moment das gleiche tut? Obwohl wir uns nicht kennen, nie gesehen und gesprochen haben und er nicht mal weiß, dass es mich gibt? Dann bräuchte ich diesen Doppelgänger ja nur finden, um eventuell ... okay, alleine dieser Plan ist bei den ganzen Menschen, die sich so auf unserem Planeten herumtreiben ein wenig abwegig und braucht nicht weitergedacht zu werden! Okay, zurück zu Zeilinger ... der mich bei seinem Ausrücker in die englische Sprache zum ersten Mal herzlich zum Lachen brachte. "Quantenverschränkung" heißt im englischen nämlich "entanglement" - und erinnert damit nicht nur ihn an Spaghetti, sondern mich an wuselnde Würmer. 

 

Folgt man der Geschichte, so sieht genauso auch das Hirn manches Physikers aus, denn im Jahre 1970 kam Stephen Wiesner auf die Idee, fälschungssichere Banknoten herzustellen, indem die Zahl auf diesen in Quantenzuständen gedruckt würde. (Wie das in die Tat umzusetzen wäre, ist leider bis heute noch nicht gelöst - oder vielleicht doch? Die Zahl der Nachrichten über Geldfälscher ist jedenfalls in den letzten Jahrzehnten spürbar zurückgegangen ...) 

 

Ben Schumacher schließlich erklärte, warum auch unsere Computer manchmal "ihre Tage" haben: Seiner Meinung nach kann ein Bit nicht nur zwischen den beiden klar definierten Zuständen 0 und 1 wechseln sondern auch in einen sogenannten "Überlagerungszustand" - eine Verschränkung. Ich denke, Zeilinger ist in diesen Gedanken nicht tiefer eingestiegen, denn sonst wäre ihm bewusst geworden, dass der Beweis dafür jeden Tag an jedem Platz der Welt millionenfach erbracht wird - und das nicht nur von "unlogischen Computern" sondern auch ihren "Freunden aus der Hölle" - den Druckern! Oder hast Du noch nie einen Tag gehabt, an dem gleich beide sich in den Kopf gesetzt zu haben schienen, Dich in den Wahnsinn zu treiben? Vielleicht war auch hier ja "nur" die Quantenphysik am Werk ... 

 

Zeilinger ist Wissenschaftler. Dementsprechend ist sein Vortrag, den Du Dir übrigens, falls Du ein Interesse daran hast, einmal tiefer in die Quantenphysik einzutauchen, auf Youtube anschauen kannst, auch in vielen Teilen trocken wissenschaftlich fundiert. Nevertheless reizten seine Ausführungen meinen Humor, und je mehr ich mich mit dem Thema Quantenphysik beschäftige, je mehr bin ich geneigt, die Sache auch weiterhin aus dieser Warte zu betrachten. 

 

Selbst aus spiritueller Sicht betrachtet machen seine Ausführungen nämlich immer noch Sinn! Wenn wir nämlich davon ausgehen, dass wir uns heute nicht in einer Welt von wahr und falsch, von schwarz und weiß, von Wahrheit und Lüge befinden, sondern in einer Welt in der alle Zustände dazwischen möglich sind, einer Welt, in der eines der kleinsten Teilchen selbst nicht "weiss, was es ist, wo es herkommt und wo es hingeht" - dann wird die Grunderklärung der Quantenphysik "Alles ist in jedem nur möglichen Zustand schon vorhanden!" nämlich ebenso greifbar wie das Gegenteil "Nichts ist bereits in irgendeinem Zustand vorhanden!"

 

Dass die Quantenphysik damit jedoch den Gedanken an einen "allmächtigen und allwissenden Gott" (wie auch immer Du ihn nennen willst) in seine kleinsten Teilchen zerlegt, macht es der Religion nicht leichter, mit der Wissenschaft klarzukommen. Und was nehme ich als "ganz normaler Mensch" jetzt aus Zeilingers Vortrag mit? 

 

Kurz gesagt: Dass alles möglich ist! Und wenn wir etwas für unmöglich halten, dann, weil wir noch nicht herausgefunden haben, wie es möglich ist! Und dieser Gedanke könnte sich auch auf DEIN Leben auswirken! Denn nur, weil wir nicht wissen, wie etwas funktioniert, ist es dennoch nicht unmöglich! Vergiss das nie! 

Herzlichst

Deine 

Britta von

beWitchy