Das Phänomen der unsichtbaren Dinge

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Unerklärte Alltagsphänomene sind einer meiner Lieblingsspielplätze, um mir Gedanken über sie zu machen. Und seit ich mich mehr und mehr mit der Wissenschaft, respektive den Gesetzen und Naturgesetzen hinter unserem Alltag beschäftige, sehe ich viele dieser Phänomene in einem anderen Licht - und mit teilweise viel mehr Humor. Und möchte Euch heute einmal ein wenig daran teilhaben lassen. 

 

Mütter kennen es: Jedes Kind hat mindestens ein Kleidungsstück, das am liebsten ständig getragen und nur unter Protest gewaschen wird. Und jede Mutter kennt das Drama, wenn Kind dieses Kleidungsstück dann braucht und nicht findet. Aber habt Ihr euch schon einmal Gedanken darüber gemacht, wie oft in diesem Moment ein Phänomen zum Tragen kommt, das es nur im Zusammenspiel zwischen zwei Menschen gibt? 

 

"Mama, weißt Du wo meine Sporthose ist?" 

"Bei Deinen Hosen - wie immer!", rufe ich aus der Küche ins Kinderzimmer. Natürlich ist sie da, denn ich habe sie ja selbst nach dem Waschen dort einsortiert!

"Da ist sie nicht!", schallt es zurück.

"Natürlich ist sie da, ich habe sie selbst dahin gelegt!", antworte ich.

"MAMA - sie ist nicht da!", erklingt die leicht entnervte Stimme meiner Tochter. Seufzend lege ich die Kartoffel, die ich gerade schäle beiseite, trockne mir die Hände ab und gehe ins Kinderzimmer. Trete an den Kleiderschrank, greife ins Fach mit den Sporthosen und habe die Gesuchte in der Hand. Begleitet von einem ungläubigen Blick meines Kindes und einem gemurmelten "Gerade war sie noch nicht da!" verlasse ich das Zimmer und gehe zurück in die Küche. 

 

Diesen Dialog kann jetzt jeder für sich umschreiben. Wer keine Kinder hat, hat sicher schon einmal ähnliche Erfahrungen mit seinem Lebenspartner gemacht und vielleicht waren es bei Dir keine Anziehsachen sondern Schlüssel - oder das Bier im Kühlschrank. Aber wie kommt es, dass zwei Menschen ihre Umwelt so unterschiedlich erleben, dass für den einen die Dinge unsichtbar sind und der andere sie beinahe blind findet? Mein Freund erklärt sich diesen Umstand mit einer unterschiedlichen Optik, einem unterschiedlichen Blickwinkel beider Personen, ich habe jedoch - angelehnt an etwas, das ich von Rainer gelernt habe, meine eigene Erklärung für dieses Phänomen! 

 

Fragen wir Optiker, wie beispielsweise die der Firma Zeiss Deutschland, finden wir Erklärungen wie die folgende, die ich von der Webseite  Zeiss Deutschland  übernommen habe:


"Vereinfacht gesagt funktioniert das Sehen so: Das menschliche Auge nimmt Licht aus der Umgebung auf, bündelt dieses auf der Hornhaut. Dadurch entsteht ein erster Seheindruck. Dieses Bild wird nun von jedem Auge über den Sehnerv weitergeleitet an das Gehirn und dort zu dem verarbeitet, was wir als „Sehen“ erleben."

 

Folgen wir allerdings einer anderen, neueren Theorie, so entstehen die Dinge erst dadurch, dass wir sie "sehen". Legen wir diese Theorie zugrunde, so ist das Ergebnis logisch: Ich habe die Sporthose in den Schrank gelegt, somit habe ich sie dort manifestiert. Meine Tochter, die zu diesem Zeitpunkt nicht anwesend war, hat allerdings noch das Bild der Sporthose zu einem anderen Zeitpunkt an einem anderen Ort "gespeichert"  - und ist somit überhaupt nicht in der Lage dazu, die durch mich veränderte Realität wahrzunehmen und für sich zu adaptieren. Und kann somit das gesuchte Kleidungsstück auch nicht an dem Ort finden, an den ich es durch meine Manifestation verbracht habe. Logisch, oder? 

Wenn also Euer Lebenspartner am nächsten Wochenende das von Euch eingekaufte und verräumte Bier im Kühlschrank nicht findet, hilft es nichts, ihn entnervt darauf hinzuweisen, dass das Bier seit zwei Jahren und das jedes Wochenende in der Tür des Kühlschranks steht. Besser solltet ihr ihn selbst einkaufen und das Bier verräumen lassen - ich garantiere Euch, ab diesem Moment findet auch ER das Bier in der Kühlschranktür! (Für eventuell dadurch in Eurer Beziehung entstehende Spannungen übernehme ich keine Haftung!)

 

Ich wünsche Euch viel Spaß bei der Realitätsveränderung! 

Herzlichst

Euer Alien

Britta